Nicht zu wenig trinken, Wasser mit Geschmack, Wasserglas mit Zitrone und Pfefferminze

Zu wenig trinken – woran es liegen könnte und was du tun kannst

Dein Pflegling ist bei dir zuhause und trinkt zu wenig?

Das kann verschiedene Gründe haben. Hier findest du eine Liste, anhand der du einzelnen Punkte abprüfen kannst.

Kann er selbständig trinken?

Wenn ja kommt er vielleicht an das Trinken nicht ran.

Oder vergisst das Trinken. Das tritt z.B. häufig bei Demenzkranken auf. Dann versuche ihm regelmäßig etwas anzubieten.

Schmeckt ihm das Getränk nicht?

Pfleglingen wird aus Gesundheitsgründen oft nur Wasser gereicht. Aber ab und zu eine Abwechslung im Getränk kann generell das Trinken wieder fördern. Also versuche ihm andere Sachen zum Trinken anzubieten.

Das kann z.B.

  • Wasser mit Geschmack, z.B. mit einem Schuss Zitrone
  • Tee (auch kalt),
  • Kaffee (mild)
  • Milch
  • Molke
  • Buttermilch
  • Kakao
  • Säfte
  • Malzbier
  • und ausnahmsweise auch
    • Getränke wie Cola, Fanta, Eistee
    • Alkoholfreies Bier
  • usw. sein.

Hat er Beschwerden beim Trinken?

  • Sind es Schluckbeschwerden?
    • Dann können Verdickungspulver nützlich sein.
    • Manchmal hilft auch ein Gang zum Logopäden.
  • Ist vielleicht die Mundschleimhaut zu trocken?
  • Oder hat er ganz andere Beschwerden?

Kläre die Symptome im Notfall mit einem Arzt ab.

Ist der Trinkbecher nicht geeignet?

  • Vielleicht benötigt er einen Strohhalm (Saughilfe)
  • Oder einen anderen Trinkbecher.

Übringes findest du im Hilfsmittelverzeichnis die Produktgruppe 2 Adaptionshilfen. Hierunter fallen auch Ess- und Trinkhilfen wie z.B. Halterungen für Trinkgefäße/-becher und Saug- und Trinkhilfen. Das bedeutet, dass du dir die Ausgaben für solche Hilfsmittel von der gesetzlichen Krankenkasse erstatten lassen kannst.

Kannst du ihm das Getränk in anderer Form anbieten?

  • gefroren zum Lutschen als Wassereis (dafür das Getränk in einem kleinen Gefäß einfrieren, z.B. in einem Eiswürfelbehälter oder kleinen Gläschen, diese nur zu 2/3 gefüllt)
  • Löffelweise

Hast du es alternativ mit Nahrung versucht, die viel Wasser enthält?

Auch durch Nahrungsmittel nimmt der Körper Flüssigkeit auf. Verschiedene Lebensmittel enthalten viel Wasser. Hier findest du eine Auswahl (bei Obst und Gemüse gilt, je frischer, desto wasserreicher):

  • Obst
    • Wassermelone
    • Erdbeeren
    • Orange
    • Grapefruit
    • Pfirsiche
  • Gemüse
    • Gurken
    • Tomaten
    • Grüner Salat (Kopf-, Feld-, Eisberg-) (bei Schluckbeschwerden aber eher zu vermeiden)
    • Zucchini
    • Spargel (gekocht)
    • Spinat (gekocht)
    • Radieschen
    • Sellerie
    • Pilze
    • Auberginen
    • Blumenkohl
    • Paprika
    • usw.
  • Suppen (auch kalt)
  • Fisch und Krustentiere
  • Wackelpudding
  • Geflügel
  • Wurstwaren
  • Käsesorten
    • Frischkäse
    • Weichkäse
    • Sauermilchkäse

Kannst du deinem Pflegling beim Trinken Gesellschaft leisten?

Gemeinsames Trinken, Zuprosten oder Trinkspiele können unterstützend wirken.

Vielleicht trinkt er auch genug und du hast nur das Gefühl es würde nicht reichen?

Dann führe ein Trinkprotokoll. Im Notfall kannst du dieses auch vom Hausarzt gegenprüfen lassen.

Alternativ kannst du dir auch eine Trink-App herunterladen. In dieser kannst du die täglich notwendige Trinkmenge eintragen und wirst regelmäßig zum Trinken/Trinken geben, aufgefordert.

Verweigert dein Pflegling das Trinken bewusst?

Das ist ein sehr schwieriges Thema. Hier kannst du dir psychologische Unterstützung holen.

Was unschön ist, wir aber als Außenstehende akzeptieren müssen: Wenn ein Mensch stirbt, hört er auf zu essen und zu trinken. D.h. es kann sein, dass dieser Prozess eingeleitet ist.

Aber das wäre wirklich die schlechteste Variante von dem was sein könnte.

Was du im äußersten Notfall tun kannst?

Du kannst den Hausarzt hinzuziehen. Dieser kann bei Bedarf eine Infusion anschließen.

Dein Pflegling ist im Heim und du hast das Gefühl er trinkt zu wenig?

  • Sprich mit der Pflegekraft.
  • Lass dir das Trinkprotokoll zeigen.
  • Prüfe die Einträge in dem Trinkprotokoll.
  • Erscheinen Sie dir zu niedrig, dann frage nach, auch bei der Heimleitung
  • Wenn du selbst da bist reiche immer wieder Wasser oder ein anderes Getränk

Oft wird Wasser zwar in Reichweite des Pfleglings zur Verfügung gestellt. Bei bestimmten Krankheiten vergisst der Pflegling aber das selbständige Trinken. Er müsste es daher regelmäßig gereicht bekommen.

Ob dein Pflegling genug trinkt verrät das Trinkprotokoll!

Im Trinkprotokoll wird die Trinkmenge im Verlauf des Tages angezeigt. Die Pflegekraft notiert die Daten täglich.

Eine Einsicht in das Protokoll zeigt, wie viel dein Pflegling tatsächlich über den Tag und die Nacht getrunken hat.


Textquelle: inklusion-pflege.de
Bildquelle: Bild von congerdesign (externer Link) auf Pixabay (externer Link)

Schlagworte: Pflegebedürftiger trinkt zu wenig, Pflegling trinkt zu wenig, Trink-App, Trinkprotokoll, Verdickungspulver

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